Kiffen mit der E-Zigarette? THC in Liquids
Um die E-Zigarette zum Konsum von THC zu nutzen, kursieren im Internet zahlreiche Tipps und Anwendungsbeispiele. Diese Methoden sind allesamt nicht neu. So wird auf einschlägigen Portalen erklärt, wie man Pflanzenkomponenten dazu nutzt, um entsprechende Liquids herzustellen. Kleinere Hersteller haben hier eine Marktlücke erkannt und spezielle Cartridges entwickelt, die sich mit unterschiedlichen Aggregatszuständen des THC befüllen lassen. Am weitesten verbreitet ist das sogenannte Haschisch-Öl, welches im englischsprachigen Raum auch HBO genannt wird.
Aus dem Harz der weiblichen Cannabisblüte hergestellt, sollte die zähflüssige Substanz nicht mit dem in jedem Reformhaus erhältlichen Hanföl verwechselt werden. Dieses enthält keinerlei THC. Das Öl kann bis zu 70% des Wirkstoffs enthalten und ist damit das wirksamste THC Produkt und gleichsam auch das gefährlichste. Bei herkömmlichem Konsum über die Blüten, beträgt der Wirkstoffgehalt lediglich zwischen 5 und 40 Prozent. Dementsprechend unterliegt das Öl nicht nur in Deutschland dem BTMG, sondern auch in den Niederlanden, wo der Konsum von THC Produkten ansonsten erlaubt ist.
Da der Konsum nicht ohne weiteres möglich ist, lag der Anteil des Haschisch Öls am Konsum gemessen in einem verschwindend geringen Prozentsatz. Die von Natur aus experimentierfreudigen Dampfer haben das Öl natürlich nicht ignoriert. Dieses lässt sich allerdings erst bei deutlich höheren Temperaturen in Dampf verwandeln, als es bei einem herkömmlichen Liquid der Fall ist. Eine Verdünnung mit Liquid lässt die Wirkung des Öls stark abschwächen. Zusätzlich eignen sich die Kunststofftanks nicht für hohen Temperaturen.
Verkauf in speziellen Cartridges
Die Händler haben sich also etwas Neues einfallen lassen. Verkauft werden spezielle Cartridges, die bereits befüllt sind. Der Behälter muss demnach also nur vom Anwender in die E-Zigarette eingesetzt werden. Dies reicht für 50 bis 60 Nutzungen. Der dabei entstehende Dampf hat nahezu keinen Geruch. Der Gesetzgeber, als auch die gesetzestreuen Dampfer sind darüber wenig erfreut, regt dieser Sachverhalt doch die Diskussionen über eine strengere Regulierung der E-Zigarette wieder an und gießt Öl ins Feuer. Leider wird kaum darüber berichtet, da man den Nachahmer-Effekt möglichst gering halten möchte.
Haschisch auf dem Schulhof
Auch die Leitungen von Schulen, sowie die Behörden in den Schulämtern sehen dieser Entwicklung sehr skeptisch entgegen. Jugendliche hätten mit den Cartridges die Gelegenheit, auf dem Schulhof Haschisch zu konsumieren, ohne dass es jemand bemerken könnte. Zusätzlich werden die Haschisch Öle häufig unter Zugabe von chemischen Elementen hergestellt, die die E-Zigarette dann in modifizierter Form zu einem explosiven Gegenstand machen könnten, was wiederrum eine Lawine an Negativ-Presse auslösen würde, von den gesundheitlichen Schäden mal ganz abgesehen. Der Konsument weiß definitiv nicht, was er dampft und welche Inhaltsstoffe enthalten sind.
Cannabis für die Schmerztherapie soll demnächst aus genmanipulierter Hefe gewonnen werden können, damit Dampfer, die das THC vom Arzt verschrieben bekommen ohne Gefahr konsumieren können. Einerseits weiß man dann genau, aus welchen Ressourcen das THC gewonnen wurde und andererseits verhindert man illegalen Handel und zusätzlichen Gefahren für den Konsumenten.