In jüngerer Zeit sorgt die E-Zigarette für reichen Diskussionsstoff. Ihre Gegner führen ins Feld, dass sie eigentlich als Arzneimittel zur Raucherentwöhnung einzustufen sei und ein förmliches Zulassungsverfahren noch ausstehe, während ihre Befürworter die gesundheitlichen, hygienischen und gesellschaftlichen Vorteile dieser Art des Nikotingenusses hervorheben. Um sich eine eigene Meinung dazu bilden zu können, ist es hilfreich, die Vor- und Nachteile beider Varianten miteinander zu vergleichen.
Gesundheitliche Aspekte
Bei der Tabakzigarette wird das Nikotin durch einen Verbrennungsvorgang freigesetzt und in Form von Rauch über die Atemwege aufgenommen. Im Rahmen der Verbrennung entsteht eine große Zahl weiterer giftiger Stoffe: Etwa 12.000 schädliche Substanzen finden sich im Rauch einer Zigarette, deren feste Bestandteile bei Abkühlung kondensieren und im Körper weitreichende Schäden verursachen, die nicht der Nikotinwirkung zugeschrieben werden können. Hierzu gehören hochtoxische Substanzen wie Arsen, Blei und sogar das radioaktive Polonium. Auch das gasförmige Kohlenmonoxid, das die Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Blutes beeinträchtigt und langfristig zu einer Mangelversorgung mit lebensnotwendigem Sauerstoff führt, gehört zu den Hauptproblemstoffen im Zigarettenrauch.
Die E-Zigarette enthält nach aktuellem Wissensstand nur eine einzige schädliche Substanz: das Nikotin selbst. Da sie auf die Verdampfung wässriger Nikotinlösungen (Liquids) setzt, können unerwünschte Verbrennungsrückstände gar nicht erst entstehen. Hierdurch werden die gesundheitlichen Risiken auf die reine Nikotinwirkung begrenzt.
Hygienische Aspekte
Jeder Raucher kennt das: Vergilbte Vorhänge, verfärbte Tapeten, Brandflecken und eine unappetitliche Ansammlung von Zigarettenasche sind Folgeerscheinungen des Rauchens, ebenso die erhöhte Brandgefahr. Hinzu kommen der unangenehme Geruch von Haaren und Kleidung und ein schlechter Geschmack im Mund. Diese Auswirkungen des Rauchens sind allesamt nicht auf das Nikotin zurückzuführen, sondern auf die Verbrennungsrückstände.
Dampfer der E-Zigarette haben diese Probleme nicht. Der entstehende Dampf ist farbneutral und besitzt ein angenehmes Aroma, sodass keine schlechten Gerüche oder Verfärbungen entstehen können.
Gesellschaftliche Aspekte
Durch wiederholte Untersuchungen wissen wir, dass regelmäßiges Passivrauchen extrem schädlich ist. Dies birgt nicht geringen Konfliktstoff zwischen Rauchern und Nichtrauchern und zieht negative soziale Konsequenzen für Raucher nach sich. Freundschaften mit Nichtrauchern sind so nur schwer aufrechtzuerhalten.
Benutzer der E-Zigarette belasten ihre Umwelt nicht mit Qualm, weshalb sie es leichter haben, Akzeptanz zu finden.
Fazit: Die Vorteile der E-Zigarette zeigen sich in sämtlichen relevanten Bereichen, weshalb sich der Verdacht aufdrängt, dass der Ruf nach einem Verbot der elektrischen Zigarette aus dem Umfeld der Tabakindustrie gesteuert wird, die drastische Umsatzeinbußen zu befürchten hat, wenn die E-Zigarette sich auf dem Markt durchsetzt. Ein medizinisches Produkt ist sie definitiv nicht, denn sie wurde nicht zur Raucherentwöhnung konzipiert, sondern stellt ein zeitgemäßes Genussmittel und eine gravierende Verbesserung im Vergleich mit herkömmlichen Glimmstängeln dar.