E-Zigaretten könnten die modernen und neuen Nachfolger bisher üblicher Zigaretten werden. Gerichte, Mediziner und Forscher sind sich aber immer noch nicht ganz einig, wie unschädlich der innovative Glimmstängel tatsächlich ist und wie man mit ihm umgehen soll.
Normale Zigaretten verbrennen Tabak. Der entstehende Rauch enthält in der Hauptsache Nikotin, aber auch zahlreiche Nebenstoffe, welche von Passivrauchern mit konsumiert werden. Befürworter der E-Zigarette sehen schon hier den Vorteil des elektrisch betriebenen Glimmstängels. Dieser verdampft durch eine Heizspirale ein Nikotinhaltiges Liquid, welches vom Konsumenten direkt inhaliert wird. Außerdem gibt es viele Liquids, die gar kein Nikotin enthalten, dafür aber zum Beispiel nach Erdbeere, Kaffee, Vanille oder Kokos schmecken.
Forscher sind sich noch nicht ganz sicher, ob die vermeintlich gesunde Alternative zur Zigarette nicht doch auch Gefahren mit sich bringt. Befürworter aber wollen nicht mehr verzichten auf den hippen „Dampfer“. Andere Personen würden nicht mehr automatisch zum Passivraucher, sie sind praktisch, günstiger als Zigaretten und die Brandgefahr ist quasi nicht vorhanden. Die E-Zigarette verdampft zwar auch Nikotin, doch es entstehen weit weniger Stoffe, wie beim Verbrennen von Tabak.
Die Behörden sind dennoch vorsichtig und verbieten das Dampfen, genau so wie das Rauchen normaler Zigaretten, in öffentlichen Räumen. US-Amerikanische Forscher haben derweil herausgefunden, dass E-Zigaretten tatsächlich sauberer sind, als Zigaretten. Der Dampf einer E-Zigarette enthält rund eintausend Mal weniger krebserregende Stoffe, als der Rauch, der bei der Verbrennung von Tabak entsteht. Die korrekte Bezeichnung ist deshalb „sauberer“ und nicht einfach nur „sauber“, so entschied das Lüneburger Landgericht.
Auf keinen Fall sei dies gleichzusetzen mit „gesund“, so warnen Kritiker. Gefährlich seien die Aromastoffe, der Vernebelungsstoff Propylenglykol und weitere Hilfsstoffe, die in den Liquids enthalten sind. Es wurden auch hier krebserregende Stoffe gefunden. Außerdem gäbe es noch keine Langzeitstudien, man wisse nicht, wie sich die Konsumierung der Liquids über die Lunge auf lange Sicht auswirken wird.
Wichtigster Streitpunkt bleibt das im Liquid enthaltene Nikotin. Dabei handelt es sich um einen Arzneistoff, der Blutdruck, Atemfrequenz und Herzfrequenz steigert, zur Verengung der Gefäße führt und dafür sorgt, dass sich die Haut abkühlt. Der Sauerstofftransport wird gestört, dies führt zu Durchblutungsstörungen und die Atemtiefe sinkt dauerhaft. Außerdem werden Adrenalin und andere Hormone freigesetzt, sowie Darmtätigkeit und Magensaftproduktion gesteigert.
Wegen der vielfältigen Wirkungen wird Nikotin als Arzneimittel gesehen und soll auch als solches verwendet werden. In Deutschland benötigen Präparate, die Nikotin zum Zwecke des Entzugs enthalten, eine Zulassung gemäß des Arzneimittelgesetzes. Da viele Konsumenten die E-Zigarette nicht nur wegen des Genusses verwenden, sondern vor allem auch, um sich das Rauchen abzugewöhnen, greift hier dieses Gesetz.